Kabarett „Homo Idioticus“
Ein Abend im Gasometer mit Michael Niavarani.
Der österreichische Kabarettist, Schauspieler und Autor mit persischen Wurzeln, der 1968 in Wien geboren wurde, ist mit seinem Soloprogramm „Homo Idioticus - eine Kulturgeschichte des Trottels“ nach einer Pause zurück und tritt damit in ganz Österreich auf. Das erste Mal trat er mit dem Programm 2013 auf.
„Irgendwann im Laufe unserer Menschwerdung muss einer unserer Vorfahren die falsche Abzweigung genommen haben und wurde vom Homo sapiens zum Homo idioticus. Michael Niavarani begibt sich mit der streng wissenschaftlichen Methode der Verarschung – auf die Suche nach dem größten Trottel und hofft sehr, dabei auf keinem Selbstfindungstrip zu sein.“
Ich verbrachte einen sehr, sehr netten Abend unter Freunden, habe mich super amüsiert und bei dem Kabarett Tränen gelacht.
Michael Niavaranis „Stil“ muss man mögen. Er hat einen echt witzigen jedoch teils ziemlich ordinären Witz drauf. Auch wenn er immer wieder Schimpfwörter benutzt oder detailliert in die sexuellen Aspekte eingeht, bringt er das Publikum permanent zum Lachen.
Auch versucht er den Menschen ernste Themen nahe zu legen, indem er sie in seine Programme einbringt.
Um einen kleinen Eindruck seines Witzes zu bekommen, gebe ich hier ein paar Zeilen wieder, die ich mir gemerkt habe:
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Es gibt Tomaten, die halten länger als ein IKEA-Kasterl
(Es ist so viel Chemie in den Lebensmitteln – schon lange ist nicht mehr drin, was drauf steht)
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Ich bin auf Breitband Diät
(Morgens viel essen & abends nichts, Untertags nichts essen und abends viel oder 5 kleinere Portionen auf den ganzen Tag verteilt –
Michael Niavarani macht sie alle auf einmal, denn irgendeine Diät wird schon anschlagen)
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Der Unterschied zwischen Schimpansen und Orang-Utans ist größer als der zwischen Schimpansen und Menschen (Wahrheit)
(Der Mensch und der Schimpanse sind genetisch zu 98% ident)
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Es ist so lächerlich, wozu wir alle teilweise unsere Smartphones benutzen
(Wenn jemand eine SMS mit dem Text schreibt „Hab dir gerade eine E-Mail geschickt.“
Man geht ja auch nicht mit einem Brief auf die Post, läuft dann zu dem Empfänger nach Hause, läutet an der Tür und teilt diesem dann mit, dass man gerade einen Brief für ihn aufgegeben hat!!!)
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Onan der Zerstörer – und sein kleiner Bruder: Canon der Kopierer
(Onan war ein Krieger – Bibel)
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Heute gehen wir krank arbeiten – früher sind wir gesund zu Hause geblieben
(Traurig aber wahr!)
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Ein Beamter mit Burnout ist wie ein Eunuch mit einer Vaterschaftsklage
Zwischenzeitlich machte Michael Niavarani auch eine sehr gute Imitation des österreichischen Sängers Peter Alexander, der leider 2011 verstorben ist.
Bei der Zugabe zitierte er diesen auch noch einmal mit einem Witz: „Der Niavarani ist die einzige Perserkatze, die keine Haare am Schwanz hat. – Ihr dürft nie jemandem erzählen, dass ich das gesagt habe!“
Fazit: Ein sehr gutes und amüsantes Programm, das sich wirklich sehen lassen kann! Ich kann es nur weiterempfehlen (egal ob live oder später mal auf DVD oder so).
Ich habe wohl nun 1-2 Lachfalten mehr!